Hochwassergefahr März 2006!

In der 13. Kalenderwoche 2006 standen die KameradInnen der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Gmünd wieder tagelang im Einsatz ! Das Tauwetter und die Regenfälle hatten sowohl die Lainsitz als auch den Braunaubach dramatisch ansteigen lassen. Die Ereignisse des Jahres 2002 drohten sich zu wiederholen. Alle Beteiligten des Hochwassers 2002 - Behörden, Feuerwehren und die betroffene Bevölkerung - haben aber aus den damaligen Erfahrungen die notwendigen Konsequenzen gezogen. Durch eine frühzeitige Absprache und enge Zusammenarbeit zwischen Bezirkshauptmannschaft, Stadtgemeinde Gmünd und Einsatzleitung der Feuerwehr wurden die notwendige Schritte besprochen und sogleich umgesetzt. Bereits am 27. März 2006 wurde mit der Sicherung von 2 gefährdeten Objekten am Braunauplatz und in der Mühlgasse begonnen. Am 28. März folgten Sicherungsarbeiten am Lainsitzweg und in der Mühlgasse. Sämtliche Objekte wurden durch Sandsackbarrieren bestmöglich geschützt. Das Füllen der Sandsäcke aus den jederzeit abrufbaren Betonmischwagen der Fa. Leyrer & Graf vor Ort hat sich wiederum bestens bewehrt, lange Transportwege der schweren Säcke sind somit entfallen. Zum Teil hatten Hausbesitzer bereits Säcke vorsorglich gekauft, diese mußten nur mehr gefüllt werden. Mit steigenden Pegelständen erfolgte eine Auflistung weiterer schutzbedürftiger Häuser, die Kräfte der FFG sicherten diese Objekte unverzüglich ab. Am 29. März mußte außerdem mit Pump-arbeiten im Bereich des Hauses Braunauplatz 3 begonnen werden. Durch das tiefer liegende Areal kann ab einem bestimmten Pegelstand Wasser aus der Braunau durch den Garten und das Haus auf den Braunauplatz und in die Mühlgasse vordringen. Ein Sandsackwall wurde in diesem Bereich errichtet, 3 Unterwasserpumpen konnten ein Eindringen des Wassers verhindern. Durch die frühzeitige Einleitung der Vorsorgemaßnahmen konnte außerdem die Einsatzmannschaft der Feuerwehr vor Ort gezielt eingesetzt und auch rechtzeitig wieder abgelöst werden, damit hätten für den möglichen Großeinsatz genug ausgeruhte Kräfte zur Verfügung gestanden. Es standen am "Stützpunkt" Braunauplatz ständig 8 - 10 KameradInnen zur Verfügung und rückten von dort zu den neuralgischen Punkten ab, während die Pumparbeiten am Braunauplatz selbst ununter-brochen weitergeführt wurden. Die Behörden und die Feuerwehren haben auch laufend die Pegelstände und die Brücken kontrolliert und die diesbezüglichen Informationen ständig ausgetauscht. Die Beseitigung der auftretenden Verklausungen erfolgte wiederum durch die Käfte der FFG und mit Unterstützung eines Baggers der Fa. Grübling. Seitens der Behörden wurden die Hausbewohner auch rechtzeitig über eine mögliche Gefährdung durch das Hoch-wasser informiert. Am Abend des 28. März wurde ein älteres Ehepaar aus der Mühlgasse in eine andere Wohnung gebracht, schonend und ohne Hektik. Durch diese Maßnahme waren die Einsatzkräfte in einem möglichen Überflutungsfall von einer schwierigen Aufgabe entbunden. Im Jahr 2002 mußte nämlich die Menschenrettung mittels eines Einsatzbootes erfolgen.

Abschließend bleibt zu erwähnen, daß die Regenfälle rechtzeitig wieder aufgehört haben und daß die Pegelstände die Betonmauer des Parkplatzes Mühlgasse nur um wenige Zentimeter nicht überschritten haben. Die Mauerhöhe selbst ist ausgelegt für ein 100-jähriges Hochwasser mit einer zusätzlichen Sicherheitreserve von 30 cm ! Ein Überschreiten der Parkplatzbegrenzung hätte unweigerlich zur Überflutung der Mühlgasse geführt. Hier waren aber die meisten Objekte durch Sandsäcke bereits geschützt, die Sicherungsmaßnahmen der restlichen Häuser hätte die Mannschaft der FFG binnen kurzer Zeit umsetzen können.

In der Zeit von 27. - 30. März waren an 20 verschiedenen Einsatzstellen 209 Kamerad-Innen der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Gmünd eingesetzt, dabei wurden 369 Ein-satzstunden geleistet und in dieser Zeit u.a. 700 Sandsäcke gefüllt und verlegt. Auch am Wochenende 01. und 02. April bleibt die Einsatzbereitschaft aufrecht, da die Pegel-stände nicht massiv gefallen sind und das Tauwetter in Kombination mit stärkeren Regenfällen die Lage wieder verschärfen können.