Neues
Rettungsgerät in Dienst gestellt ! |
Am 23. September 2003 konnte ein neues Rettungsgerät in Dienst gestellt werden, welches die Menschenrettung aus engen Räumlichkeiten unter Einsatz von schwerem Atem-schutz entscheidend erleichtert! Bei dem Explosionsunglück an einer Tankstelle in Gmünd am 27. Mai 2003 konnten die beiden Unfallopfer nur unter erschwerten Bedingungen aus dem Lagertank geborgen werden. Durch die enge Einstiegsluke war es dem Atemschutztrupp fast unmöglich, mit dem am Rücken getragenen Atemschutzgerät ins Innere des Tanks zu gelangen. Die Rettung der beiden Schwerstverletzten wurde durch den engen Einstieg ebenfalls erschwert, trotzdem gelang es durch die Zusammenarbeit der Rettungskräfte, das Überleben eines Arbeiters zu sichern. Wie bereits in anderen Artikeln erwähnt, ist Herr V. bereits aus dem Krankenhaus in häusliche Pflege entlassen. In einer oberösterreichischen Zeitung wurde sein Schicksal und die umfangreichen medizinischen Leistungen in einem eigenen Bericht geschildert. In der Zwischenzeit hat aber auch das Kommando unserer Feuerwehr Konsequenzen aus dem Einsatz gezogen und die Ausrüstung auf zukünftige Einsätze dieser Art abgestimmt. Die Sicherheit der Einsatzmannschaft muß den höchsten Stellenwert haben, eingesetzte Helfer sollen die Gefahrenzonen in der Gewißheit betreten, dass die modernste Ausrüstung zur Verfügung steht und somit die Sicherheit der Mannschaft verbesseren hilft. Den Kameraden wäre es beim plötzlichen Auftreten einer Gefährdung nicht möglich gewesen, den Tank binnen kürzester Zeit zu verlassen, da die am Rücken getragenen Atemschutzgerät den Ausstieg extrem behindert haben. Als Alternative zur Abnahme der Atemschutzgeräte und der Bergung der Geräte mittels Seil haben wir eine Alternative gesucht und gefunden.Von der Firma Atemschutztechnik Menzl haben wir ein Gerät angekauft, das im Wesentlichen aus einer Pressluftflasche mit einem Inhalt von 40 Litern Luft - bei einem Druck von 300 bar - und einem Druckminderer, sowie 2 jeweils 35 m langen Druckluftschläuchen und aus einem Gürtelanschlußstück besteht. Den Einsatzkräften ist es somit möglich, mit schwerem Atemschutz in Silos oder Tanks einzudringen, wobei die Luftversorgung über die Luftleitungen bis zu einer Länge von 35 m sichergestellt wird. Die Atemluftflasche selbst bleibt außerhalb des eigentlichen Einsatzraumes, mit den vorhandenen 12.000 Litern Luft kann der Rettungstrupp lange Zeit arbeiten. Auf den unten gezeigten Fotos sieht man die Kameraden Antoni C. und Birngruber W. mit Atemschutzmaske und Versorgungsschlauch, die Atemluft-flasche ist im Hintergrund beim Atemluftfahrzeug zu erkennen. Zur zusätzlichen Verbesserung der persönlichen Sicherheit werden für die Atemschutzgeräteträger auch Alarmgeräte FIREFLY II angeschafft, die einen Alarmton abgeben, sobald ein Helfer reglos liegen bleibt. Im Einsatz verunfallte KameradInnen können so wesentlich schneller in verrauchten Räumen gefunden und in Sicherheit gebracht werden. Endziel ist es, dass jeder eingesetzte Atemschutzträger sein Alarmgerät FIREFLY II trägt und außerdem pro eingesetztem Atemschutztrupp ein Explosions-warngerät vorhanden ist. . Für den Inhalt verantwortlich: BFA Dr. Michael Böhm, 1. Kommandantstellvertreter der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Gmünd. |